TIR am IAHAIO-Weltkongress in Stockholm
Anlässlich des vom 1. bis 4. Juli 2010 in Stockholm abgehaltenen 12. Weltkongresses der International Association of Human-Animal Interaction Organizations (IAHAIO) konnte die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) der Öffentlichkeit ihr Projekt "Animals in the Law: A Global Perspective – Update 2010" vorstellen. Die weltweit grösste Wissenschafts-Konferenz zur Mensch-Tier-Beziehung stiess auf ein sehr grosses Medieninteresse und wurde von rund 700 Teilnehmern besucht.
09.07.2010
Der alle drei Jahre stattfindende IAHAIO-Weltkongress ist ein viel beachtetes und bedeutendes Forum für Experten der verschiedenen Disziplinen der Mensch-Tier-Beziehung aus aller Welt. Wie schon bei den letzten Austragungen hatte die TIR auch diesmal die Gelegenheit, die rechtlichen Aspekte des Themas auszuleuchten. Im Rahmen einer Special Session mit dem Titel "The Animals in the Law – A Global Perspective – update 2010" präsentierten Stiftungsrat Dr. Antoine F. Goetschel und Geschäftsleiter Dr. Gieri Bolliger eine umfangreiche rechtsvergleichende Studie über die Stellung des Tieres in 36 nationalen Rechtsordnungen.
Hierfür wurde der bereits 2004 in Glasgow und 2007 in Tokio vorgestellte Raster mit 18 Kernfragen zur rechtlichen Erfassung der Mensch-Tier-Beziehung noch einmal erheblich erweitert, sodass in Stockholm nun eine Gegenüberstellung von nicht weniger als 36 Nationen aus allen Kontinenten präsentiert werden konnte. Neben dem schweizerischen Recht und jenem vieler weiterer europäischer Staaten hat die TIR neu auch viele südamerikanische und asiatische Länder untersucht und kritisch verglichen. Hierbei zeigte sich unter anderem, dass die Schweiz in gewissen Bereichen – insbesondere im Zivilrecht – über vergleichsweise fortschrittliche Tierschutznormen verfügt, in anderen Bereichen aber auch hierzulande aus der Sicht des Tierschutzes noch grosse Gesetzesdefizite bestehen.
Die Präsentation stiess beim internationalen Publikum auf grosses Interesse. Aufgrund des durchwegs positiven Feedbacks darf die TIR mit Genugtuung feststellen, dass sie für die weltweite rechtliche Besserstellung des Tieres an vorderster Front eine wichtige Aufgabe erfüllt.
Im Hinblick auf die nächste IAHAIO-Konferenz (2013 in Denver, USA)
zieht die TIR in Betracht, die Studie noch einmal weiter auszubauen und
das hierfür notwendige Beziehungsnetz zu erweitern.
Ziel dieser engen
internationalen Zusammenarbeit ist es, das gegenseitige Verständnis für
die Eigenarten nationaler Tierschutzbestimmungen zu fördern und sich
gegenseitig bei der Schaffung und Implementierung strengerer Normen zu
unterstützen. Auf diese Weise soll die Stellung des Tieres in den
einzelnen nationalen Rechtsordnungen sukzessive verbessert werden. Einen
Überblick über die 18 Fragen und ihre Beantwortung in den 36
untersuchten Ländern finden Sie hier:
Zusammenfassung der Präsentation "The Animals in the Law – A Global Perspective – update 2010"
Kongress-Eröffnung durch den schwedischen Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson

IAHAIO-Präsident Dr. Dennis C. Turner

Antoine F. Goetschel und Gieri Bolliger (TIR)

Konferenz-Gala im VASA-Museum

Stockholm by night

Elch
