TIR kritisiert Einsatz von Hundewelpen beim Yoga und ähnlichen Veranstaltungen
Der aus Grossbritannien und den USA stammende Trend, bei dem Hundewelpen für Interaktionen mit Teilnehmenden von Yogalektionen eingesetzt werden, hat unlängst auch Europa erreicht und einen regelrechten Social-Media-Hype ausgelöst. In Italien wurde diese Praxis kürzlich verboten. Auch in der Schweiz rät das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) den kantonalen Veterinärdiensten, entsprechende Bewilligungsgesuche abzulehnen. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) begrüsst diese Empfehlung und kritisiert Sport- und Unterhaltungstrends mit Tieren, insbesondere im Hinblick auf die Tierwürde.
24.05.2024
Im Hinblick auf das Wohlergehen und die Würde der eingesetzten Tiere sind solche Veranstaltungen höchst problematisch. Welpen befinden sich in einer sowohl in physiologischer als auch in ethologischer Hinsicht sensiblen Entwicklungsphase. Insbesondere die unkontrollierten Interaktionen mit fremden Menschen und der häufige Ortswechsel zwischen den Events können erheblichen Stress verursachen und somit sehr belastend für die Tiere sein. Sie benötigen in diesem Alter eine stabile und sichere Umgebung sowie Rückzugsmöglichkeiten, um dem erhöhten Ruhe- und Schlafbedürfnis nachkommen zu können.
Die TIR kritisiert die Kommerzialisierung von Tieren aufs Schärfste. Denn neben der möglichen Wohlergehensbeeinträchtigung werden die Welpen insbesondere in ihrer Würde verletzt. Der sowohl im Tierschutzgesetz als auch in der Verfassung verankerte Würdeschutz verbietet es unter anderem, Tiere zu erniedrigen oder übermässig zu instrumentalisieren. Eine übermässige Instrumentalisierung liegt dann vor, wenn Tiere als Instrument des Menschen verwendet werden, ohne dass ihre arteigenen Bedürfnisse angemessen berücksichtigt werden.
Ausserdem können solche Veranstaltungen die Teilnehmenden zu unüberlegten Hundekäufen animieren. Die TIR begrüsst deshalb die Empfehlung des BLV und hofft, dass Puppy-Yoga und ähnliche Veranstaltungen bald auch in der Schweiz verboten werden. Bis dahin empfiehlt sie, Aktivitäten mit fremden Jungtieren zu meiden.