TIR enttäuscht: Kanton Zürich schafft obligatorische Ausbildungspflicht für Hundehaltende ab
Im Zuge der Abschaffung des obligatorischen Sachkundenachweises für Hundehaltende auf Bundesebene wurden im Zürcher Parlament drei Vorstösse eingereicht, die darauf abzielten, auch die kantonal geregelte Ausbildungspflicht aufzuheben bzw. zu lockern. Gestern nun hat er die obligatorische Ausbildung für Halter von Hunden, die einem "grossen oder massigen Rassetyp" angehören, gestrichen und damit die obligatorischen Hundekurse im Kanton Zürich abgeschafft. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) bedauert den Entscheid des Parlaments. Ihrer Ansicht nach ist die Ausbildung von Tierhaltenden ein gutes Mittel, um diese auf ihre Verantwortung ihrem Tier gegenüber vorzubereiten.
29.05.2018
Drei politische Vorstösse im Zürcher Kantonsrat forderten nun die Lockerung oder die Abschaffung der obligatorischen Hundekurse. Der Regierungsrat sowie die Kommission für Justiz und öffentliche Sicherheit (KJS) hatten daraufhin im Rahmen ihres Gegenvorschlags beim Kantonsrat ein allgemeines, jedoch sehr vereinfachtes und verkürztes Ausbildungsobligatorium für Hundehaltende beantragt. Die TIR hätte die Idee, das Ausbildungsobligatorium auf alle Hundehaltenden auszudehnen, begrüsst. Der Kantonsrat lehnte den Vorschlag aber in seiner heutigen zweiten Lesung definitiv ab und beschloss so die Abschaffung der obligatorischen Hundekurse im Kanton Zürich.
Interesse an Sicherheit gerecht werden. Ausbildungspflichten bilden daher ein präventives Mittel und sollen den Absolventen in seiner Verantwortung als Tierhalter unterstützen. Dies im Gegensatz zu Massnahmen, die erst dann greifen wenn ein Hund bereits leidet bzw. aufgrund mangelnder Erziehung bereits Menschen oder andere Tiere verletzt hat.
Die Abschaffung der obligatorischen Hundekurse ist daher ein falsches Signal an die Gesellschaft. Der Kanton Zürich hat es mit dieser Entscheidung leider verpasst, nach der Streichung der eidgenössischen Ausbildungspflicht für Hundehaltende eine schweizweite Vorreiterrolle in diesem Bereich einzunehmen.