TIR an der Sitzung des Ständigen CITES-Ausschusses in Genf
Vom 27. November bis 1. Dezember 2017 tagte in Genf der Ständige Ausschuss des internationalen Abkommens CITES. Über 600 Vertreter von Regierungen und Organisationen (IGO's und NGO's) diskutierten über die Regulierung des internationalen Handels mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Viele Tierarten sind infolge des wachsenden internationalen Handels mit lebenden Tieren oder Tierprodukten gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht.
15.12.2017
An der 69. Zusammenkunft des ständigen Ausschusses standen Fragen zur Einhaltung und Durchsetzung des Übereinkommens, Themen wie der Handel mit Elfenbein, Schuppentiere und Japans Handel mit streng geschützten Seiwalen – neben vielen weiteren Punkten – auf der Agenda. Das gesamte Konferenzprogramm kann hier eingesehen werden. Der Ständige Ausschuss gibt dem CITES-Sekretariat Leitlinien für die Implementierung des Übereinkommens an die Hand und überwacht die Entwicklung und Umsetzung des Budgets des Sekretariates. Die Schweiz kündigte zusätzlich eine Million Franken pro Jahr für die Unterstützung von CITES an.
Der Ständige Ausschuss erörterte eine
Reihe von Fragen zur Einschränkung des Elfenbeinhandels, unter anderem
die Schliessung der nationalen Elfenbeinmärkte. Legale Märkte
ermöglichen, dass illegales Elfenbein über diese Kanäle eingeschleust
und gehandelt werden kann. Die Zahl der wegen ihrer Stosszähne getöteten
Tiere ist in den letzten Jahren dramatisch angestiegen. Japan wurde an
der Konferenz wegen seines kommerziellen Handels mit streng geschützten
Seiwalen
Die TIR befasst sich seit Sommer 2015 mit den Themen Wilderei und Handel mit lebenden Tieren, Jagdtrophäen und illegal erstandenen Tierprodukten wie Elfenbein, Nashornpulver etc. Um dem enormen Tier- und Artenschutzproblem entgegenzutreten, bedarf es neben juristischem Know-how zwingend auch der Vernetzung und des Informationsaustauschs. Die TIR nahm zum zweiten Mal als Beobachterin an der Sitzung des Ständigen Ausschusses teil (siehe TIR-Newsmeldung vom 21. Januar 2016) und wird die Arbeit der CITES-Organe auch in Zukunft weiterhin verfolgen. Durch CITES kann der weltweite Handel mit Tieren gefährdeter Arten und ihrer Produkte erheblich eingeschränkt werden. Dafür müssen dessen Bestimmungen jedoch effizient angewendet und vollzogen werden. Dies ist jedoch häufig nicht gewährleistet. Wichtig zu wissen ist zudem, dass tierschutzrechtliche Vorgaben nicht Bestandteil des Abkommens sind. Entsprechende Vorschriften müssen in den nationalen Gesetzgebungen festgelegt werden. In vielen Ländern existieren solche aber schlicht nicht.
- TIR-Newsmeldung vom 20. April 2016 «Wildtiere vor Wilderei schützen – Einsatz gegen illegalen Wildtierhandel»
- TIR-Newsmeldung vom 7. Dezember 2016 «Illegaler Handel mit bedrohten Tierarten – Für härtere Strafen»
- Website cites.org
- Zusammenfassung des BLV zum CoP17 (CITES): Die wichtigsten Neuerungen im Bereich Fauna (1. Mai 2017)
Valeska Bernhart im Auftrag der TIR in Genf

CITES-Konferenz in Genf 2017

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