TIR hoch erfreut: Ständerat spricht sich für ein Importverbot für Delfine aus
Der Ständerat hat heute einem Importverbot für Wale und Delfine zugestimmt, nachdem sich der Nationalrat gestern für ein generelles Halteverbot für diese Tiere ausgesprochen hatte. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) begrüsst den Entscheid des Ständerats, der zur Folge haben dürfte, dass auf längere Sicht die Haltung von Delfinen in der Schweiz nicht mehr möglich sein wird.
14.03.2012
Gestern hatte der Nationalrat einen Vorstoss zu einem vollständigen Halteverbot für Wale und Delfine mit deutlicher Mehrheit angenommen (Newsmeldung vom 13.3.2012). Der Ständerat hat sich heute dem Entscheid der grossen Kammer nicht direkt angeschlossen und sattdessen mit 22 zu 19 Stimmen ein Importverbot für diese Tiere befürwortet. Das Geschäft wurde zur Differenzbereinigung nochmals an den Nationalrat überwiesen.
Faktisch läuft auch der Entscheid des Ständerats darauf hinaus, dass es längerfristig in der Schweiz keine Delfinhaltungen mehr geben wird. In der Schweiz existiert nur noch ein Delfinarium im Conny-Land in Lipperswil (TG), das momentan drei Delfine beherbergt. Weil die Jungtiere aus Nachzuchten in Delfinarien eine sehr hohe Sterblichkeitsrate aufweisen und sich bei einem Bestand von drei Tieren früher oder später Inzuchtprobleme ergeben würden, wäre das Conny-Land für die Erhaltung des Delfinbestands auf Importe angewiesen.
Die TIR begrüsst den Entscheid des Ständerats. Delfine gehören zu jenen
Tieren, denen in Gefangenschaft unmöglich ein artgerechtes Leben geboten
werden kann. Weil auf ihre Haltung nicht auf freiwilliger Basis
offensichtlich nicht verzichtet wird, ist ein entsprechendes
(faktisches) Verbot die logische Konsequenz.
- TalkTäglich von Tele Züri am 15.3.2012: Mit Hr. Nationalrat Prof. Daniel Jositsch (SP/ZH) und Hr. Brandenberger, Connyland