Was muss beim Transport von Heimtieren beachtet werden?
Die Transportbestimmungen des Tierschutzrechts sind zwar in erster Linie auf die Beförderung von Nutztieren ausgerichtet, sie gelten aber auch für Heimtiere. Alle Tiere müssen unabhängig vom Beförderungsmittel (Bahn, Last- oder Personenwagen, Schiff etc.) immer genügend Platz zur Verfügung haben und so transportiert werden, dass sie weder leiden noch Schäden erfahren. Sie sind – vor und während der Fahrt – mit Wasser zu versorgen und vor übermässigen Witterungseinflüssen wie Hitze, Kälte, Feuchtigkeit oder Zugluft zu schützen. Der Transport ist schonend und ohne unnötige Verzögerungen durchzuführen.
Abzuraten ist von einer Beförderung im geschlossenen Kofferraum, weil die Bedingungen bezüglich Temperatur, Licht und Frischluft dort nicht tiergerecht sind sowie Angst und zusätzlichen Stress auslösen können. Unverträgliche Tiere müssen getrennt befördert werden und bei trächtigen, jungen, verletzten oder kranken ist auf deren besonderen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Bei langen Fahrten muss sich das Tier ausserdem regelmässig versäubern und bewegen können.
Für den Transport im Auto gilt es auch die Regeln des Strassenverkehrsrechts zu beachten. Dort werden Tiere als Ladung bezeichnet, die so untergebracht werden muss, dass sie nicht herunterfällt oder jemanden gefährdet oder belästigt. Ein Hund, der auf der Ablage oder dem Rücksitz liegt, könnte sich bei einer Vollbremsung in ein gefährliches Geschoss verwandeln. Das Tier muss sodann so transportiert werden, dass der Fahrer seine Aufmerksamkeit stets auf die Strasse und den Verkehr richten kann.
Kleinere Tiere dürfen auch auf Fahrrädern, Mofas und Motorrädern
mitgeführt werden, solange sie in einem Korb oder Käfig sicher
untergebracht sind. Nicht erlaubt ist das Platzieren auf dem blossen
Gepäckträger, weil die Verletzungsgefahr für Mensch und Tier zu gross
wäre. Für grössere Hunde eignen sich einachsige Anhänger, die am Fahrrad
angekuppelt werden und auch als Transportanhänger beim Grosseinkauf
dienen können.
Für den tiergerechten Autotransport gibt es
verschiedene Spezialvorrichtungen wie fest installierte Boxen, Behälter,
Sicherheitsgurte oder Trenngitter und -netze. Nicht alle Varianten sind
für die Tiere jedoch gleich sicher und bequem. Trenngitter und -netze
lassen ihnen meist zu viel Platz im Kofferraum, sodass sie in engen
Kurven oder bei Bremsmanövern das Gleichgewicht verlieren können.
Welches Mittel letztlich das geeignete ist, sollte jeder Tierhalter nach
seinen und den individuellen Bedürfnissen seines Tieres entscheiden.
Die am meisten verbreitete Lösung für den Hundetransport ist wohl die
Transportbox. Solche Boxen haben den Vorteil, dass sie relativ sicher
sind. Für eine längere Unterbringung des Tieres zu Hause sind sie aber
nicht erlaubt.
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Hinweis
Die vorliegenden Rechtsauskünfte verstehen sich als juristische Interpretation der Schweizer Rechtsnormen durch Tier im Recht (TIR). Sie haben keinen bindenden Charakter und keinen Einfluss auf den Ausgang eines allfälligen Gerichtsverfahrens.