TIR bittet um Rücksichtnahme auf die Tiere am 1. August
Der Schweizer Nationalfeiertag steht kurz bevor. Wie jedes Jahr bittet die TIR um Rücksichtnahme bei den Feierlichkeiten – insbesondere beim Abbrennen von lautem Feuerwerk. Die Knall- und Lichteffekte versetzen Heim-, Nutz und Wildtiere in enormen Stress. Aus diesem Grund unterstützt die TIR seit 2021 die Initiative für eine Einschränkung von Feuerwerk, die sich derzeit im parlamentarischen Prozess befindet.
30.07.2025
Feuerwerk stellt für Tiere eine erhebliche Belastung dar. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Lärm, wenn sie dem Geräusch nicht ausweichen können. Die extremen Lärmspitzen, Lichtreize und die dadurch ausgelöste Desorientierung verursachen bei vielen Tieren Stress, Angstzustände oder gar Panikreaktionen. Das gilt nicht nur für Hunde, Katzen und Kaninchen, sondern etwa auch für Pferde, und Schafe sowie Wildtiere wie Wasservögel, Füchse und Rehe. Sie erschrecken, erstarren oder versuchen, in ihrer Angst zu fliehen.
Gerade für Tiere, die von Natur aus Fluchttiere sind – wie etwa Rinder, Pferde oder zahlreiche Wildtiere –, kann Feuerwerk besonders gefährlich werden. Immer wieder kommt es infolge panischer Reaktionen zu Verletzungen, Unfällen oder sogar Todesfällen. Ausserdem kann die Flucht bei Wildtieren wichtige Energiereserven aufbrauchen, was besonders in sensiblen Zeiten wie dem Sommer oder Winter problematisch ist. Viele Halterinnen und Halter von Hunden und Katzen sehen sich rund um den 1. August oder Silvester gezwungen, mit ihren Tieren in ruhigere Gegenden zu reisen, um ihnen die belastende Knallerei zu ersparen.
Beim Abbrennen von Feuerwerk wird zudem eine grosse Menge Feinstaub freigesetzt, und es entsteht erheblicher Abfall. Dieser bleibt häufig im öffentlichen Raum oder auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zurück. Laute Explosionen und zurückgelassener Müll belasten jedoch nicht nur Tiere – auch Menschen und die Umwelt sind den negativen Auswirkungen von Feuerwerk ausgesetzt. Hinzu kommen Unfälle und Brände, die das Gesundheits- und Sicherheitswesen zusätzlich beanspruchen.
TIR als Trägerorganisation der Initiative für eine Einschränkung von Feuerwerk
Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) setzt sich konsequent für einen verbesserten rechtlichen Schutz von Tieren sowie für ein stärkeres gesellschaftliches Bewusstsein für ihre Bedürfnisse ein. Vor diesem Hintergrund engagiert sich die TIR seit 2021 als Trägerorganisation der Initiative für eine Einschränkung von Feuerwerk.
Ziel des Engagements ist insbesondere der Schutz von Tieren vor vermeidbarem Leid. Die TIR bringt von Beginn an ihre juristische Fachkompetenz ein, indem sie die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um die Verwendung von Feuerwerk analysiert, den Initiativtext mitformuliert und die Beteiligten fachkundig berät. Ausserdem stellt sie zwei Mitarbeiterinnen für das Initiativkomitee, unterstützt die Unterschriftensammlung und begleitet die Initiative sowohl fachlich als auch kommunikativ – unter anderem, indem sie die Öffentlichkeit fundiert über die Auswirkungen von Feuerwerk informiert.
Die
eidgenössische Volksinitiative "Für eine Einschränkung von Feuerwerk
(Feuerwerksinitiative)" fordert eine Einschränkung des Verkaufs und der
Verwendung von lärmerzeugenden Feuerwerkskörpern, um Mensch und Tier
besser zu schützen. Zudem soll die Umwelt vor den negativen Folgen von
Feuerwerk – insbesondere Feinstaubbelastung und Abfall – besser
geschützt werden. Für Anlässe von überregionaler Bedeutung bleiben
Ausnahmebewilligungen möglich.
Der Gegenvorschlag wird voraussichtlich in den nächsten Monaten erarbeitet, von der WBK-N geprüft und in die Vernehmlassung überführt. In diesem Verfahren werden Stellungnahmen relevanter Organisationen, Verbände, Kantone und weiterer Akteure zum Gesetzesentwurf eingeholt. Gemeinsam mit den anderen Trägerorganisationen wird die TIR eine Stellungnahme einreichen.
Verzichten Sie bitte auf Feuerwerk
Das Thema Feuerwerk rückt jedoch bereits in den kommenden Tagen verstärkt in den Fokus. Die Trägerorganisationen leisten mit ihrer breit aufgestellten Kampagne rund um den 1. August einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Bevölkerung.
Wir bitten alle, zum Wohle der Tiere, im Interesse der Mitmenschen sowie zum Schutz der Umwelt, am 1. August auf Feuerwerk zu verzichten. Unterstützen Sie gerne unsere Bemühungen, indem Sie unsere Beiträge in Ihrem Umfeld teilen.
Wenn Sie sich darüber hinaus gegen lautes Feuerwerk engagieren möchten, finden Sie auf der Website der Feuerwerksinitiative weitere Informationen – sowie die Möglichkeit, bereits im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens mitzuwirken.