2000 Forellen verenden im Teich – Fischzüchter verurteilt
Ein Fischzüchter aus dem Kanton Schwyz wurde per Strafbefehl wegen fahrlässiger Tierquälerei verurteilt.
10.06.2025
Im Sommer 2022 verendeten 2000 Forellen in einem Teich, nachdem der Mann viel zu viel Futter ins Wasser geschüttet hatte. Die Überfütterung führte zu einer Eutrophierung, also einem übermässigen Nährstoffeintrag ins Wasser. Dies verursachte Sauerstoffmangel, woraufhin die Fische qualvoll starben. Zudem liess der Fischzüchter die Kadaver im Wasser zurück. Die entstandene Fäulnis verstärkte die Wasserbelastung weiter. Anschliessend pumpte er das verschmutzte Wasser in einen Bach, wodurch weitere wildlebende Fische starben. Laut Staatsanwaltschaft hätte der ausgebildete Fischwirt die Konsequenzen seines Handelns erkennen müssen. Er erhielt eine bedingte Geldstrafe von 4500 Franken, eine Busse und musste die Verfahrenskosten in Höhe von rund 2400 Franken tragen. Die Probezeit beträgt zwei Jahre.
Einschätzung der TIR:
TIR-Juristin Laura Baumann wurde von 20 Minuten zu diesem Fall befragt und kritisiert die Strafe als deutlich zu mild: Bei über 2000 toten Forellen und Wildfischen handle es sich um eine Mehrfachbegehung, die laut Bundesgericht strafverschärfend zu berücksichtigen sei. Fünfzig Tagessätze würden dem Ausmass des Tierleids nicht gerecht.
Zudem betont die TIR, dass die wissenschaftlich belegte Fähigkeit von Fischen, Schmerz zu empfinden, in der gesellschaftlichen Wahrnehmung noch zu wenig präsent ist. Eine Sensibilisierung ist dringend notwendig – insbesondere auch in professionellen Zuchtbetrieben.