TIR referiert an Ausbildungskonferenz für Strafverfolgungsbehörden im Kosovo
Letzte Woche durfte die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) in Pristina eine Schulung für Strafverfolgungsbehörden über die Untersuchung und Verfolgung von Tierschutzdelikten durchführen. Eingeladen wurde TIR von der StrayCoCo Foundation – Hilfe für Strassenhunde und der Animal Rights Foundation Kosovo. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit beiden Organisationen soll weiter intensiviert werden.
27.05.2022
Am 19. Mai hatte die TIR die Möglichkeit, an einer Ausbildung für
Strafverfolgungsbehörden der Republik Kosovo für die Untersuchung und
Verfolgung von Tierschutzdelikten zu unterrichten. Organisiert wurde die
Schulung von der Animal Rights Foundation (ARF - Fondacioni për të Drejtat e Kafshëve Kosovo) und der StrayCoCo Foundation
zusammen mit der Akademia e Drejtësisë (Justizakademie) und der
Generalstaatsanwaltschaft in Pristina. Die dreisprachige Veranstaltung
(Simultanübersetzung ins Englische, Albanische und Serbische) fand im
Bear Sanctuary von Vier Pfoten in Pristina statt. Unter den
Teilnehmenden waren vor allem Richterinnen, Staatsanwälte, Polizeibeamte
und Tierärzte.
ARF und StrayCoCo hatten uns nach Pristina
eingeladen, um über unsere Erfahrungen in Gesetzgebung und Vollzug im
Bereich des Tierschutzstrafrechts zu referieren. Ziel der ganztägigen
Ausbildung war es, die zuständigen Behörden im Kosovo dabei zu
unterstützen, dass Tierdelikte wie Misshandlungen und Vernachlässigungen
in der Praxis effektiv untersucht und sanktioniert werden können.
In
den Vorträgen von TIR-Geschäftsleiter Dr. Gieri Bolliger und den
TIR-Juristinnen Vanessa Gerritsen und Katerina Stoykova ging es darum,
die Teilnehmenden mit dem Konzept und den Besonderheiten des schweizerischen
Tierschutzrechts vertraut zu machen. Der Fokus lag dabei auf typischen
Fallgruppen von Tierquälereien, Methoden zu ihrer Erkennung und der
strafrechtlichen Verfolgung in der Praxis. Hierbei wurde wiederholt auch
auf den Zusammenhang zwischen Tierquälereien und Delikten gegen Leib
und Leben von Menschen und die Notwendigkeit der doppelten Prävention
hingewiesen, um Straftaten in beiden Bereichen zu verhindern.
Die Erkenntnisse von TIR wurden anschliessend mit der Tierschutzrealität
im Kosovo und den wichtigsten beidseitigen Defiziten und
Herausforderungen verglichen.
Für den Kosovo war
dieser Ausbildungstag der erste seiner Art und aus der Sicht der
Veranstalter und der Teilnehmenden ein grosser Erfolg. Für die TIR wurde
er durch zwei sehr eindrückliche Tage abgerundet, an denen wir unter
anderem Tierkliniken und Tiergnadenhöfe in Vushtrri, Mitrovica und
Skenderaj-Drenas besichtigen konnten. Dabei durften wir uns von der
ausserordentlich wichtigen und verdienstvollen Arbeit der StrayCoCo
Stiftung, die sich schon seit langer Zeit für die Hilfe von
Strassenhunden einsetzt, und der Animal Rights Foundation Kosovo
überzeugen. Die bereits zuvor enge Zusammenarbeit mit beiden
Organisationen soll in Zukunft weiter intensiviert werden, wobei
verschiedene gemeinsame Projekte zur Stärkung des Tierschutzrechts und
zur Verminderung der Notlage von Strassentieren im Kosovo bereits weit
angedacht sind. Zudem ist die TIR auch in weiteren Staaten mit
Tierschutzorganisationen im Gespräch, um ähnliche Projekte anzustossen
und zu realisieren.
Die TIR dankt den Verantwortlichen, allen
voran Dr. Helen Wormser von der StrayCoCo Foundation sowie Elza Ramadani
und Arif Aliu von ARF für den sehr warmherzigen Empfang in Pristina und
ihre äusserst fundierte und verdienstvolle Tierschutzarbeit im Kosovo!