TIR fordert Wiederaufnahme des Strafverfahrens gegen Connyland
Aufgrund der öffentlich bekannt gewordenen Befangenheit des mit dem Fall Connyland betrauten Staatsanwalts steht die Wiederaufnahme des eingestellten Strafverfahrens gegen das Connyland im Raum. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) sieht eine objektiv geführte Neubeurteilung als unverzichtbar an.
21.11.2011
Im Juni 2010 reichte die TIR gemeinsam mit OceanCare wegen diverser
Tierschutzverstösse eine Strafanzeige gegen das Connyland ein (siehe die
Newsmeldung vom 11.6.2010). Rund 18 Monate später, wenige Tage nach dem
Tod des Delfins "Shadow", wurde das Strafverfahren eingestellt (siehe
die Newsmeldung vom 14.11.2011). Inzwischen ist ein weiterer Delfin
unter noch nicht geklärten Umständen verstorben.
Die TV-Sendung
"10vor10" deckte letzte Woche offensichtliche Unregelmässigkeiten in der
Bearbeitung des Strafverfahrens auf (siehe die Sendungen vom 16.11.2011
und vom 18.11.2011). Demnach ist der zuständige Staatsanwalt ein
Bekannter der Familie Gasser (Inhaber des Connylands) und Präsident
eines von Connyland gesponserten Sportclubs. Als besonders stossend
erachtet die TIR eine persönliche Email des Staatsanwalts an Roby
Gasser, in der jener dem Connyland seine juristische Hilfe anbietet –
bei laufendem Ermittlungsverfahren. Die TIR fordert daher eine umgehende
Neubeurteilung der erhobenen Vorwürfe durch eine unabhängige
Amtsstelle.
Auch die TV-Sendung "Arena" beschäftigte sich am vergangenen Freitag mit
dem Thema Connyland. Die Debatte mit dem Titel "Delfintod – Was taugt der Tierschutz?" warf überdies Fragen zur Rechtslage in der
Nutztierhaltung und deren Vollzug auf. Die TIR war durch die
rechtswissenschaftliche Mitarbeiterin Vanessa Gerritsen in der lebhaften
Diskussion vertreten.