CAROdog – fundierte Arbeit zugunsten der Strassenhunde
Insbesondere im südlichen und östlichen europäischen Raum stellen herrenlos umherstreunende Hunde noch immer ein grosses Tierschutzproblem dar. Das wissenschaftlich fundierte Projekt CAROdog will diesem Thema auf länderübergreifender Ebene Gewicht verleihen und eine tierfreundliche Lösung ermitteln. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) beteiligt sich an dieser wichtigen Arbeit zugunsten Not leidender Streunertiere.
14.10.2010
Kranke und verletzte Strassenhunde, illegale Hundekämpfe und unseriöser Welpenhandel sind tierschutzrelevante Themen, mit denen sich die EU bisher kaum auseinandergesetzt hat. Vier Pfoten International und das Istituto G. Caporale – Kollaborationscenter der OIE, WHO und FAO für Veterinärausbildung, Epidemiologie, Lebensmittelschutz und Tierschutz – haben nun mit Unterstützung der Europäischen Kommission und der Europäischen Dachorganisation der Tierärzteschaft FVE eine Website (www.carodog.eu) erarbeitet, die fundierte Informationen zur rechtlichen und gesundheitlichen Situation von Hunden in verschiedenen europäischen Nationen zur Verfügung stellt.
Mit der Lancierung der Website soll ein Erfahrungsaustausch zwischen den zahlreich auf lokaler Ebene agierenden Tierschutzorganisationen in den verschiedenen Ländern ermöglicht werden. Zudem strebt CAROdog eine einheitliche, tiergerechte Strategie zur nachhaltigen Reduktion herrenloser Streunerpopulationen in den betroffenen Staaten an: langfristig sollen ehemalige Strassentiere in eine verantwortungsbewusste Tierhaltung überführt werden. Zu diesem Zweck sollen Regierungen und Gemeinden fachlich beraten und in der Umsetzung der tierfreundlichen Strategie unterstützt werden.
Erstmals zeigt auch die EU Interesse an der Lösung dieser seit vielen Jahren bekannten und für die betroffenen Tiere mit grossem Leid verbundenen Problematik. Die EU fördert das Projekt CAROdog aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen den Tierschutzaspekten und den erwiesenen gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier in den betroffenen Gebieten. Die Aufarbeitung der Rechtsgrundlagen und Fakten zur Situation stellt den ersten Schritt in den Vernetzungs- und Koordinationsbemühungen dar.
Mit ihren umfassenden und detaillierten Regelungen kommt der
eidgenössischen Hundegesetzgebung in diesem Bereich eine bedeutende
Rolle für das Modellvorbild einer verantwortungsvollen Hundehaltung zu,
etwa bezüglich der Markierung und Registrierung von Hunden, in
Eigentumsfragen oder hinsichtlich gesundheitlicher Vorkehrungen. Ihre
Verteilung in diversen Rechtserlassen auf Bundes-, kantonaler und
teilweise gar kommunaler Ebene erschwert Aussenstehenden den Zugang
jedoch erheblich, weshalb die Aufarbeitung der relevanten Daten von der
Stiftung für das Tier im Recht (TIR) übernommen wurde.
Politische
Entscheidungsträger, Wissenschaftler, Experten, Tierärzte, Pädagogen
und Spezialisten in Recht und Wirtschaft, Tierheimbetreiber und
Hundezüchter sowie Bürgerinnen und Bürger sollen auf www.carodog.eu
lösungsorientierte Informationen finden und die Möglichkeit haben, ihre
Erfahrungen und Fachkenntnisse mit anderen zu teilen.
Die TIR
sieht in diesem neuen Ansatz einen vielversprechenden Beitrag zur
Stärkung einer Kultur verantwortungsbewusster Tierhaltung in Europa und
darüber hinaus.