TIR informiert – Vorsicht beim Kauf von Souvenirs und Delikatessen im Ausland
Reiseandenken und Souvenirs sollten sorgfältig ausgewählt und gekauft werden: Viele Tier- und Pflanzenarten sind durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) oder nationale Gesetze geschützt. Die Ein- und Ausfuhr von lebenden Exemplaren oder Produkten aus diesen Arten ist entweder ganz verboten oder bewilligungspflichtig.
06.08.2024
Touristen wissen oft nicht, dass Souvenirs tierische oder pflanzliche Produkte sein können, die von geschützten Arten stammen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie gekauft oder am Strand (wie Korallen oder Fechterschnecken) oder im Wald (etwa Federn oder Hölzer) gefunden wurden. Viele Tier- und Pflanzenarten sind heute vom Aussterben bedroht und deshalb durch das internationale Artenschutzabkommen CITES oder nationale Gesetze geschützt. Der Handel mit lebenden Exemplaren und daraus hergestellten Produkten ist streng reglementiert und teilweise verboten. Verstösse können zur Beschlagnahmung der Tiere und Präparate durch den Zoll und auch zu Strafverfahren führen.
Reisende dürfen sich auch nicht darauf verlassen, dass sie von den Händlern auf bestehende Bewilligungspflichten oder Verbote hingewiesen werden. Urlauberinnen sollten sich deshalb vorgängig bei den zuständigen Behörden erkundigen, ob die Ein- und Ausfuhr der Ware erlaubt ist und welche Papiere benötigt werden. Der WWF hat zusammen mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) einen Ratgeber herausgegeben, der wichtige Informationen zu den gängigsten Souvenirs enthält.
Zu beachten ist weiter, dass auch korrekt ausgestellte CITES-Dokumente keinen artgerechten Umgang mit den Tieren garantieren, da Tierschutzaspekte wie die Haltung von Wildtieren oder die Art der Tötung im internationalen Artenschutzabkommen CITES nicht berücksichtigt werden. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) rät deshalb grundsätzlich vom Kauf von Souvenirs ab, die aus echten Tieren oder Pflanzen wildlebender Arten hergestellt wurden. Unbedenklich ist beispielsweise der Kauf von lokalen Gewürzmischungen oder handgefertigten Produkten aus recycelten Materialien und Stoffen. Dies fördert zudem den lokalen Handel und bietet eine tier- und umweltfreundliche Alternative zum Ausverkauf der Artenvielfalt durch den Tourismus.
Neben Souvenirs empfiehlt die TIR, in Restaurants und bei Strassenhändlern auf sogenannte Delikatessen zu verzichten, die von Hunden, Katzen, Wildtieren oder gefährdeten Arten wie Haien, Walen und Schildkröten stammen. Diese Tiere werden oft grausam behandelt, bevor sie auf dem Teller landen. Zudem besteht ein Gesundheitsrisiko für den Menschen, da das Fleisch durch unsachgemässe Schlachtmethoden und mangelnde Hygiene Krankheitserreger oder Giftstoffe enthalten kann.