Freizeitaktivitäten in der Natur: TIR bittet um Rücksichtnahme auf die Tierwelt
Die Natur bietet uns eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung: So etwa Waldspaziergänge, Stand Up Paddeln oder Radfahren, um nur einige zu nennen. Solche Aktivitäten ermöglichen uns nicht nur einen Ausgleich vom Alltag, sie fördern im Idealfall auch unser Umweltbewusstsein. Achtsames, verantwortungsvolles Verhalten ist dabei unerlässlich.
24.07.2024
Wandern und Velofahren
Wandern und Velofahren gehören zu Herrn und Frau Schweizers Lieblingsaktivitäten in der Natur. Um dabei die Wildtiere nicht zu stören, sollte man jedoch stets auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. Abseits der Pfade gerät man rasch in die empfindlichen Lebensräume von Fuchs, Reh, Dachs und Co., was zerstörte Pflanzen, aber auch gestörte Nist- und Ruheplätze zur Folge haben kann. Vor allem in der Brut- und Setzzeit im Frühling sind Jungtiere besonders gefährdet.
Auch Lärm kann die Tierwelt erheblich beeinträchtigen. Viele Tiere verlassen sich auf bekannte Geräusche, um Gefahren zu erkennen, Beute zu finden oder Partner anzulocken. Menschengemachter Krach könnte diese natürlichen Verhaltensweisen stören und Tiere in die Flucht treiben. Durch eine reduzierte Lärmbelastung tragen wir dazu bei, die natürliche Ruhe und das Gleichgewicht der Lebensräume zu bewahren.
Camping und Lagerfeuer
Auch beim Zelten vermag unser Verhalten die Umgebung erheblich zu beeinflussen. Man sollte deshalb stets darauf achten, dass Feuer nur an dafür vorgesehenen Stellen entfacht wird. Gerade in trockeneren Monaten ist besondere Vorsicht geboten, weil immer wieder verheerende Waldbrände grosse Schäden verursachen und tierliche Todesopfer fordern. Abfall – egal ob selbst verursacht oder nicht – nimmt man am besten gleich mit, damit die Umgebung sauber bleibt und keine Wildtiere angelockt werden oder gar Schaden nehmen.
Respekt gegenüber Wildtieren
Begegnungen mit Wildtieren können ein ganz besonderes Erlebnis sein. Gerade deshalb sollten wir ihnen mit angemessenem Respekt begegnen. Grundsätzlich sollte man sich wilden Tieren nicht nähern und sie schon gar nicht füttern, da sich dadurch ihr natürliches Verhalten verändern könnte. Auch das Mitnehmen von Pflanzen, Muscheln etc. sollte vermieden werden, um das ökologische Gleichgewicht nicht zu stören.
Das Beobachten von Vögeln und anderen Tieren in ihrer angestammten Umgebung ist faszinierend und lehrreich. Ferngläser oder Teleobjektive ermöglichen es, Tiere aus sicherer Entfernung zu bestaunen und zu fotografieren, ohne diese zu stören. Ausdrücklich verboten ist das Pflücken, Ausreissen oder Vernichten von geschützten Blütenpflanzen, Farnen und Moosen sowie das Fangen, Töten und Verletzen unter Schutz gestellter Tiere (zahlreiche Libellen-, Heuschrecken- und Falterarten, Käfer, viele Säugetiere sowie sämtliche Amphibien, Reptilien und Fledermausarten). Ebenfalls untersagt ist das Beschädigen, Zerstören und Entnehmen ihrer Nester, Eier und Larven. Das Tierschutzrecht verbietet neben der qualvollen und mutwilligen Tötung das ungerechtfertigte Zufügen von Schmerzen, Leiden und Schäden, das in Angst versetzen und sämtliche anderen Würdemissachtungen. Verstösse werden mit Freiheitsstrafe bis drei Jahre oder mit Geldstrafe sanktioniert.
Wassersport
Stehpaddeln, Kajakfahren und andere Wassersportarten erfreuen sich grosser Beliebtheit. Leicht stossen wir dabei auch in Wasserschutzgebiete vor, über die man sich im Vorfeld informieren sollte. Grosse Vogelansammlungen sind zu meiden, wobei ein Abstand von 500 Metern und mehr geboten ist. Auch Kitesurfer sollten sich nur in bestimmten Gebieten aufhalten und sich von Vogelrastplätzen und Schilfgebieten fernhalten. In der Brut- und Setzzeit ist insbesondere in Seen und an langsam fliessenden Gewässern Vor- und Umsicht geboten.
Verantwortung und Bildung
Bildung ist ein wesentlicher Aspekt, um unser Bewusstsein für den Schutz von Tieren und unserer Umwelt zu schärfen. Sich vor jedem Ausflug im Internet oder bei spezialisierten Anlaufstellen über die Regeln und Vorschriften des Gebiets zu informieren, das man besuchen möchte, sollte für alle selbstverständlich sein. Informationsmaterial und lehrreiche Kurse oder Workshops zum richtigen Verhalten in der Natur helfen uns, das Verständnis für die Umwelt zu vertiefen.