Gefahr für Rehkitze während der Mähzeit – TIR empfiehlt Schutzmassnahmen
Noch immer sterben jedes Jahr über tausend Rehkitze während der Grasernte. Da den Tieren in ihren ersten Lebenswochen der Fluchtreflex fehlt, können sie schnell übersehen und von den Mähmaschinen schwer verletzt werden. Landwirtinnen und Landwirte sind daher dringend dazu angehalten, ihre Wiesen vor der Mahd gründlich nach Tieren abzusuchen. Drohnen gelten hierzu als besonders zuverlässig und effizient.
28.06.2024
Nebst anderen Tieren lauern in landwirtschaftlichen Gebieten jedoch auch noch weitere Gefahren für die Jungtiere. So fällt die Setz- und Aufzuchtszeit von Rehkitzen häufig mit der Mähzeit für Landwirtinnen und Landwirte zusammen. Da die Jungtiere während den ersten Wochen noch über keinen Fluchtreflex verfügen, pressen sie sich bei Gefahr flach auf den Boden und bleiben reglos liegen. Beim Mähen der hohen Wiesen werden sie deshalb oftmals übersehen und springen erst auf, wenn die Mähmaschine nur noch wenige Meter von ihnen entfernt ist. Dadurch sterben jedes Jahr mehr als tausend Rehkitze während der Grasernte. Die rotierenden Messer der Mähwerke sind ausserdem auch für andere Tiere wie Katzen, Igel und weitere Kleintiere sehr gefährlich.
Weil durch die Mahd die Gefahr für die Tiere erst geschaffen wird, stehen die Landwirte eigentlich in der Pflicht, ihre Wiese vorgängig nach Tieren abzusuchen und diese zu vertreiben. Hierzu haben Sie folgende Möglichkeiten: So können die Jungtiere etwa durch das Verblenden der Felder oder mit Hilfe von Hunden aufgespürt und vertrieben werden.
Im Bereich der Rehkitzrettung konnten in jüngster Zeit viele Fortschritte erzielt werden. Der fachgerechte Einsatz modernster Technik ermöglicht mittlerweile eine Mahd mit geringen Risiken für die Jungtiere. Wer dennoch bewusst zumutbare Vorsichtsmassnahmen ausser Acht lässt und dabei Tiere verletzt oder tötet, macht sich der Tierquälerei im Sinne einer Misshandlung oder einer qualvollen Tötung strafbar und muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.