Veröffentlichung der Anträge für CITES CoP18
Am 4. Januar 2019 hat das CITES-Sekretariat die von den CITES-Mitgliedsstaaten eingereichten Anträge zur Änderung der Schutzeinstufungen von Tieren und Pflanzen im internationalen Handel veröffentlicht. Insgesamt wurden 57 Anträge eingereicht. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) beobachtet die Tätigkeit der CITES-Organe und setzt sich für einen bestmöglichen Schutz aller Tiere ein.
18.01.2019
Die 57 von den Mitgliedstaaten eingereichten Anträge zur Änderung der Schutzeinstufungen von Tieren und Pflanzen im internationalen Handel wurden am 4. Januar 2019 über die CITES-Website veröffentlicht. Bis Mitte März wird den Vertragsstaaten die Möglichkeit gegeben, ihre Kommentare zu den eingereichten Anträgen abzugeben. Danach entscheiden die Vertragsstaaten an der Konferenz der Parteien, die dieses Jahr vom 23. Mai bis 3. Juni in Colombo, Sri Lanka, tagt (CoP18), über die Annahme oder Abweisung der Anträge. Die Konferenz der Parteien findet alle drei Jahre statt und ist das wichtigste Entscheidungsorgan von CITES.
Zahlreiche der Anträge bezwecken einen stärken Schutz bestimmter Arten: Verschiedene Länder beantragen eine Hochstufung von in Anhang II gelisteten Arten in den Anhang I. Aber auch die Neuaufnahme von bisher nicht unter CITES geschützten Tierarten ist Gegenstand mehrerer Anträge, so etwa der Giraffe. Eine absolute Neuheit wäre die Aufnahme eines bereits ausgestorbenen Tieres in die CITES-Anhänge, nämlich des Mammuts, wie es einem Antrag aus Israel entspricht. Der Handel mit Mammut-Elfenbein ist heute nicht eingeschränkt, sodass immer wieder Fälle versuchter Einschleusung von illegalem Elefanten-Elfenbein als Mammut-Elfenbein in den legalen Markt bekannt werden. Dies soll mit der Aufnahme des Mammuts in den CITES Anhang II verhindert werden.
Allerdings wurden auch Anträge zur Herabstufung des Schutzniveaus einiger Tierarten eingereicht. So beantragt Namibia für seine Populationen von Nördlichen Breitmaulnashörnern die Zulassung des Verkaufs lebender Tiere und Jagdtrophäen. Auch Eswatini (ehemals Swasiland) möchte künftig Nashorn-Horn verkaufen dürfen und hat einen entsprechenden Antrag für seine Populationen gestellt. Australien hat gleich sechs Anträge zur Herabstufung von diversen Arten des Anhang I in den Anhang II eingereicht.
Im Rahmen des "International Wildlife Projects" beschäftigt sich TIR auch mit den Problemen, die der Exoten-Heimtierhandel mit sich zieht. Aus diesem Grund begrüsst TIR die Anträge der Mitgliedsstaaten zum verstärkten Schutz solcher Tierarten und hofft, dass sie an der CoP18 angenommen werden. TIR verfolgt die Tätigkeiten der CITES-Organe weiterhin intensiv und setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Tierarten vom CITES-Schutz profitieren und künftig auch Tierschutzaspekten Rechnung getragen wird.