TIR enttäuscht über Ablehnung des Importverbots für Haifischflossen
An seiner gestrigen Sitzung hat sich der Ständerat gegen ein Importverbot für Haifischflossen ausgesprochen und ist damit der Empfehlung des Bundesrates gefolgt. Dies, nachdem der Nationalrat der entsprechenden Motion von Nationalrat Oskar Freysinger (SVP/VS) im März 2015 zugestimmt hatte. Die TIR ist vom Entscheid des Ständerats enttäuscht. Sie hatte sich im Vorfeld als Mitglied der Alliance Animale Suisse in einem gemeinsamen Brief mit OceanCare an die Ständeräte gewandt.
10.06.2016
In seiner schriftlichen Antwort hatte der Bundesrat festgehalten, dass im internationalen Rahmen verschiedene Anstrengungen unternommen würden, um den Fang von Haifischen zu kontrollieren und nachhaltig zu gestalten. Er erachtet die Unterstützung der internationalen Massnahmen als Erfolg versprechender als ein Importverbot. Gemäss Zollstatistik würden nämlich keine Haiflossen in die Schweiz importiert, weshalb ein Verbot keinerlei Druck auf die Produzentenländer ausüben würde.
Gemäss der Tierschutzorganisation OceanCare
entspricht diese Einschätzung nicht der Realität. Haiprodukte gelangen
mit Fantasienamen wie beispielsweise Königsaal, Seestör, Steinlachs oder
Kalbfisch auf den Ladentisch und umgehen so die Importstatistik.
In ihrem gemeinsam mit Alliance Animale Suisse verfassten Schreiben appellierte OceanCare im Vorfeld an die Ständeräte, dem Einfuhrverbot zuzustimmen – leider ohne Erfolg. Die kleine Kammer verwarf an seiner gestrigen Sitzung die Motion mit 22 zu 15 Stimmen. Damit ist der Vorstoss vom Tisch.
Die TIR ist über den Entscheid des Ständerats enttäuscht. Sie setzt sich seit Jahren für Importverbote für tierquälerische Produkte ein. In den letzten Monaten hat sie sich verstärkt für ein Einfuhrverbot für tierquälerisch hergestellte Pelzerzeugnisse stark gemacht. In diesem Zusammenhang wurde im vergangenen März ein von Ständerätin Pascale Bruderer Wyss (SP/AG) eingereichtes Postulat angenommen, das den Bundesrat beauftragt, bis 2017 ein Verbot des Inverkehrbringens entsprechender Produkte zu prüfen.