TIR referiert am Hornfest 2013 der IG Hornkuh
Am Sonntag fand bereits zum dritten Mal das jährliche Hornfest der IG Hornkuh statt, die sich gegen das in der Landwirtschaft weitverbreitete Enthornen von Kühen und Ziegen zur Wehr setzt. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) zeigte an der Veranstaltung im Rahmen eines Referats auf, dass das Enthornen eine rechtswidrige Missachtung der Tierwürde darstellt.
15.10.2013
Die vor wenigen Jahren ins Leben gerufene IG Hornkuh setzt sich auf gesellschaftlicher und politischer Ebene für einen finanziellen Anreiz zur Haltung Horn tragender Kühe und Ziegen ein. Gemäss Schätzungen sind heute mehr als 90 Prozent aller Schweizer Kühe enthornt. Dies, obschon die Hörner einer Kuh als durchblutete und mit Nerven versorgte Organe wichtige Funktionen erfüllen.
Am Sonntag, 13. Oktober 2013 fand das dritte jährliche Hornfest statt – eine Veranstaltung, an der die Bevölkerung und Politiker in gesellschaftlichem Rahmen über das Anliegen der IG Hornkuh informiert werden sollen. Musik, Referate und Filmbeiträge gehörten ebenso zum Rahmenprogramm wie eine Besichtigung des Freilaufstalls mit Horn tragenden Eringerkühen auf dem gastgebenden Rosegghof in Solothurn.
Während Martin Ott, Biobauer und Autor des Buchs "Kühe verstehen", informativ durch das Programm führte, trug Claudia Capaul, Märchenerzählerin, die Hörnersage vor. Alt Nationalrätin Barbara Marty Kälin (SP/ZH) zeigte auf, dass Horn tragende Tiere problemlos in tierfreundlicher Laufstallhaltung untergebracht werden können, sofern das Stallsystem den Tieren angepasst wird – und nicht umgekehrt.
Aufgrund ihres ausführlichen Rechtsgutachtens, gemäss dem das
Enthornen eine rechtswidrige Missachtung der Tierwürde darstellt (siehe
Newsmeldungen vom 17.8.2010 und vom 8.6.2011), wurde auch die TIR zum
Hornfest eingeladen. Die stellvertretende Geschäftsleiterin der TIR,
lic. iur. Vanessa Gerritsen, brachte den rund 300 Gästen die rechtliche
Situation rund um das Enthornen näher.
Hauptthema der
Veranstaltung war die im März 2013 lancierte Petition "Hörnerfranken"
(siehe Newsmeldung vom 21.3.2013), die am 6. Dezember 2013 mit
voraussichtlich mehr als 14'000 Unterschriften der Bundeskanzlei
übergeben werden soll. Die TIR hofft auf weitere Unterstützer der
Petition und wünscht der IG Hornkuh viel Erfolg bei ihren Bemühungen.
Vanessa Gerritsen bei ihrem Referat über die rechtlichen Hintergründe des Enthornens

Rund 300 Zuschauer besuchten das Hornfest

Horn tragende Kühe auf dem Rosegghof in Solothurn
