Friendsmail Nr. 51: TIR referiert an internationaler Tierschutzkonferenz in Finnland / Besuch der kosovarischen Tierschutzorganisation "Fondacioni për të Drejtat e Kafshëve" (Animal Rights Foundation) / TIR-Projekt "International Wildlife Protection"
10.04.2018
Heute ist Welttierschutztag! Gerne nehmen wir diesen Tag zum Anlass, um Sie über unsere Tierschutzaktivitäten in den letzten Monaten zu informieren.
Mitte September nahm die TIR mit einer Dreierdelegation an der vierten jährlichen Konferenz der Educational Group for Animal Law Studies (EGALS), der die TIR bereits seit vielen Jahren angehört, in Turku (Finnland) teil. An der Veranstaltung diskutierten Tierschutzjuristen aus verschiedenen europäischen Staaten sowie Gastredner aus den USA über den Inhalt und die Tragweite des Begriffs "Animal Law" sowie über dessen Bedeutung als eigenständiges und zukunftsträchtiges Rechtsgebiet. Auch die TIR steuerte ein Referat bei, in dem sie ihre vielfältigen Tätigkeiten erläuterte und darlegte, wie das Recht dazu genutzt werden kann, Fortschritte in der Mensch-Tier-Beziehung zu erzielen. Der Anlass bot Gelegenheit zu zahlreichen anregenden Gesprächen, die einen bereichernden Einblick in die aktuellen tierschutzrechtlichen Entwicklungen und Bestrebungen in anderen Staaten boten. Einen Bericht über die Konferenz sowie einige Impressionen der Veranstaltung finden Sie hier.
Im Sommer erhielt die TIR zudem Besuch von der noch jungen kosovarischen Organisation "Fondacioni për të Drejtat e Kafshëve" (Animal Rights Foundation, ARF). Deren Gründerin und rechtliche Vertreterin, Elza Ramadani, ist selbst Juristin und setzt sich in der Republik Kosovo für den Schutz von Tieren ein. Die Organisation hat sich – ganz nach dem Vorbild der TIR – einer rechtlich fundierten Herangehensweise auf Basis zuverlässiger Informationen verschrieben. Ziel des Treffens zwischen der ARF
und der TIR war der Erfahrungsaustausch, um die wichtigen rechtlichen Anknüpfungspunkte für eine erfolgreiche Arbeit im Kosovo zu definieren. Kosovo verfügt zwar über gewisse Tierschutzbestimmungen, Tierquälerei aber steht nicht unter Strafe. Zudem sind die Vollzugslücken immens. Dies will die neue Organisation ändern. Bereits in ihren ersten Monaten konnte sie sich bei den für den Tierschutzvollzug zuständigen Behörden einen Namen machen. So wird sie mittlerweile für Inspektionen staatlicher Kastrationsprogramme beigezogen und erfüllt auch gewisse Aufsichtsfunktionen. Die TIR wünscht der ARF weiterhin viel Erfolg und freut sich, die Entwicklung der noch jungen Organisation hautnah und in guter Zusammenarbeit mitverfolgen zu können. Mehr über die Tätigkeit der ARF und den Besuch von Elza Ramadani bei der TIR erfahren Sie hier.
Ausserdem beobachtet die TIR die zunehmende Wilderei und die boomende Nachfrage nach Wildtieren und Wildtierprodukten mit grosser Sorge. Der internationale Handel mit exotischen Wildtieren und die damit verbundene Plünderung der Natur stellen eine der grössten Bedrohungen für die Artenvielfalt dar. Für die Herstellung von Luxusgütern, Delikatessen und angeblichen Heilmitteln sowie für den Heimtiermarkt und die Unterhaltungsindustrie werden jedes Jahr Millionen von Wildtieren in ihren Ursprungsländern gefangen beziehungsweise getötet. Es bedarf daher dringend eines konsequenteren Handelns – nicht nur auf internationaler, sondern insbesondere auch auf nationaler Ebene. Hier möchte die TIR mit ihrem Projekt "International Wildlife Protection" ansetzen. Langfristiges Ziel ist der Aufbau einer Fachstelle zu Fragen im Bereich des internationalen Wildtierhandels. Dafür arbeitet die TIR mit Politkern, Behörden und anderen gleichgesinnten Organisationen zusammen. Weitere Informationen zum Projekt "International Wildlife Protection" finden Sie hier.
Ferner wird die TIR im November ihre jährliche Analyse des Schweizer Tierschutzstrafvollzugs den Medien vorstellen. Zudem wird sie im Herbst eine neue, wiederum von der Agentur Ruf Lanz gestaltete, Kampagne gegen Tierquälerei präsentieren. Sie dürfen also gespannt sein!
Herzliche Grüsse,
Ihre Stiftung für das Tier im Recht (TIR)
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