Gesetzliches Verbot des Fruchtbarkeitshormons PMSG gefordert
Nationalrätin Meret Schneider (Grüne) hat letzten Freitag beim Bundesrat eine Motion eingereicht, die ein Verbot des Fruchtbarkeitshormons PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) fordert. Der Tierschutzbund Zürich (TSB), die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) und 12 weitere Organisationen unterstützen dieses Anliegen.
02.07.2025
PMSG wird in der industriellen Schweinezucht eingesetzt, um Geburten zu steuern und die Fruchtbarkeit der Tiere zu erhöhen – mit dem Ziel einer möglichst effizienten Fleischproduktion. Das Hormon wird in Argentinien, Uruguay und Island aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen. Recherchen des TSB belegen gravierende Missstände: Dazu gehören wöchentliche Blutentnahmen von bis zu zehn Litern, gewaltsames Fixieren, Schläge, Tritte und schmerzhafte Eingriffe in die empfindlichen Halsvenen. In Südamerika werden die Fohlen systematisch abgetrieben, in Island meist geschlachtet.
In der Schweiz wird PMSG laut Branchenangaben zwar derzeit nicht mehr verwendet, ein gesetzliches Verbot fehlt jedoch. Der bisherige Verzicht basiert auf einer freiwilligen Branchenregelung, die jederzeit aufgehoben werden könnte. Genau deshalb braucht es jetzt klare gesetzliche Vorgaben.
Mit ihrer Motion fordert Meret Schneider ein umfassendes Anwendungs-, Produktions- und Importverbot von PMSG. Damit soll Rechtssicherheit geschaffen, ein starkes Zeichen gegen Tierleid gesetzt und die Vorreiterrolle der Schweiz im Tierschutz gestärkt werden.
Der Tierschutzbund Zürich hat zudem eine Petition für ein gesetzliches PMSG-Verbot lanciert, die von TIR und 12 weiteren Organisationen unterstützt wird. Hier geht es direkt zur Petition. Vielen Dank für deine Unterschrift.