Keine Chippflicht für Katzen – Nationalrat stoppt Vorstoss
Der Nationalrat hat am Dienstag die Motion der Grünen Nationalrätin Meret Schneider mit 108 zu 80 Stimmen abgelehnt. Die Motion verlangte eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen, wie sie für Hunde schon lange gilt.
07.05.2025
Ziel war es, vermisste Katzen leichter ihren Besitzern zuordnen zu können, die Tierheime zu entlasten und die Tierhalterinnen und Tierhalter stärker in die Verantwortung zu nehmen. Der Bundesrat hat das Anliegen der Motion unterstützt. Er betonte, dass eine Chippflicht auch Anlass für tierärztliche Gesundheitskontrollen sei und zur Sensibilisierung für Themen wie Impfungen und Kastrationen beitragen könne. Ausserdem würde sie eine bessere Datengrundlage schaffen, um den Einfluss von Katzen auf die Biodiversität zu untersuchen.
Letztlich setzte sich in der heutigen Versammlung des Nationalrats jedoch eine von der SVP angeführte Minderheit durch. Sie argumentierte, dass viele Katzenhalter*innen ihre Tiere bereits freiwillig chippen lassen würden. Eine gesetzliche Pflicht sei deshalb überflüssig, schwer kontrollierbar und insbesondere bei herrenlosen Streunerkatzen weder praktikabel noch verhältnismässig.
Auch die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) hatte sich im Vorfeld klar für eine Chippflicht ausgesprochen, weshalb wir diese Entscheidung bedauern. Aus unserer Sicht ist die gesetzliche Regelung längst überfällig, denn jedes Jahr werden tausende Katzen als vermisst gemeldet – viele von ihnen könnten schnell wieder nach Hause zurückkehren, wenn sie gechippt und registriert wären. Ausserdem könnte die Chippflicht dazu führen, dass weniger Katzen ausgesetzt werden.