Vegane Produkte dürfen keine Tierbezeichnungen mehr tragen
Letzten Freitag hat das Bundesgericht entschieden, dass vegane Fleischersatzprodukte keine Bezeichnungen wie «planted.chicken» mehr tragen dürfen. Zurückzuführen ist der Rechtsstreit auf eine Beanstandung des Kantonalen Labors Zürich. Per Verfügung wurde Planted Foods 2021 untersagt, ihre Produkte mit aus der Fleischindustrie verknüpften Begriffen zu benennen. Das Unternehmen erhob erfolgreich Einsprache. Das Verwaltungsgericht befand die Kennzeichnung als nicht irreführend. Kurze Zeit später schaltete sich das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) ein, das den Fall weiterzog – mit Erfolg.
06.05.2025
Gemäss dem Bundesgericht liegt eine Täuschung vor, wenn Begriffe wie «chicken» verwendet werden, obwohl in den Produkten kein Fleisch enthalten ist. Auf den Verpackungen von Planted Foods sind zwar Hinweise auf pflanzliche Inhaltsstoffe (z. B. Erbsenprotein) zu finden, dies genüge jedoch nicht. Das Gericht verwies dabei auf die EU-Regelungen, wonach Tierbezeichnungen klar tierischen Produkten vorbehalten sind. Planted muss einige ihrer Produkte nun umbenennen. Allgemeine Begriffe wie «Schnitzel» oder «Steak» bleiben erlaubt – Tierarten wie «Poulet» oder «Ente» dürfen hingegen nur für Produkte mit entsprechendem Ursprung verwendet werden.
Aus Sicht der TIR ist das Urteil enttäuschend. Bezeichnungen wie «planted.chicken» ermöglichen Konsumenten eine bewusste Entscheidung für tierleidfreie Lebensmittel. Sie orientieren sich am üblichen Sprachgebrauch und sind nicht irreführend. Vielmehr fördern sie die Verbreitung pflanzlicher Produkte. Das Verbot erschwert es, tier- und klimafreundliche Alternativen attraktiv und verständlich zu vermarkten und trifft jene Unternehmen, die sich für Transparenz einsetzen. Dies steht in einem massiven Widerspruch zur industriellen Tierhaltung, die weiterhin enormes Tierleid und immense Umweltbelastungen verursacht und ihre Produkte regelmässig beschönigend bewirbt – ohne dass dies seitens der Behörden als irreführend und konsumententäuschend kritisiert wird.