TIR kritisiert mangelnde Transparenz bei Tierversuchen
Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz knapp 600'000 Tiere in Tierversuchen eingesetzt. Über Schmerzen, Leiden, Schäden oder Ängste der Tiere, ist die Bevölkerung aber kaum informiert
24.04.2025
Die hierzulande durchgeführten Versuche reichen jeweils von reinen Beobachtungsstudien bis hin zu Experimenten, in denen die Tiere schweren Belastungen ausgesetzt werden. Darüber, welchen Schmerzen, Leiden, Schäden oder Ängsten die Tiere erdulden müssen, ist die Bevölkerung aber kaum informiert. Dasselbe gilt für den gesellschaftlichen Nutzen, der aus den durchgeführten Tierversuchen resultiert. Die Daten, die vom Bund, den Kantonen und den Universitäten publiziert werden, sind nämlich sehr spärlich, wenig konkret und schwer auffindbar. Klar ausgewiesen werden indessen nur der Projekttitel, das Fachgebiet, der Versuchszweck, die Anzahl eingesetzter Tiere und der Schweregrad des Versuchs. Mit diesen knappen Informationen ist es der Öffentlichkeit nicht möglich, sich ein konkretes Bild von dem jeweiligen Versuch zu machen.
Diesen Mangel an Transparenz kritisieren wir seit Jahren. Am heutigen internationalen Tag des Versuchstieres möchten wir erneut darauf hinweisen, dass die Geheimhaltung von Informationen zu unnötigen Wiederholungsversuchen führt, die Zahl der eingesetzten Versuchstiere erhöht und den medizinischen Fortschritt verzögert. Vor dem Hintergrund, dass jährlich mehrere hunderttausend Versuchstiere im Namen der Forschung leiden und in ihrer Würde verletzt werden, ist die Offenlegung aller relevanten Informationen dringend erforderlich. Nur so kann unnötiges Tierleid soweit möglich verhindert, Fortschritt eher erzielt und die Würde der Tiere vermehrt respektiert werden.
Unsere Anstrengungen im Bereich Tierversuche:
- Einsitz in der kantonalen Tierversuchskommission des Kantons Zürich
- TIR ist eine der Trägerorganisationen der Initiative «Forschungsplatz Schweiz sichern», die einen schrittweisen Ausstieg aus belastenden Tierversuchen fordert
- Standardwerk «Güterabwägung im Tierversuchsbewilligungsverfahren» (Ausgezeichnete Dissertation von Dr. iur. Vanessa Gerritsen)
- Regelmässige Vorträge und Teilnahmen an Lehrveranstaltungen und Podiumsdiskussionen