TIR stellt vor: Welttag für das Ende der Fischerei und der Wassertierhaltung (WEF)
Ob Fischfang oder Aquakultur – das Meerestieren dabei zugefügte Leid ist enorm. Fische, Krustentiere und Kopffüsser werden milliardenfach unter grausamen Bedingungen gehalten oder getötet, was massive ökologische Folgen nach sich zieht. Der "Welttag für das Ende der Fischerei und der Wassertierhaltung (WEF)" macht auf die Problematik aufmerksam und fordert die Abschaffung dieser verwerflichen Praktiken.
28.03.2025
Besonders problematisch ist sodann die Überfischung: Viele Fischbestände sind bereits erschöpft oder stehen kurz vor dem Kollaps. Das ökologische Gleichgewicht der Meere gerät dadurch immer weiter aus dem Lot und einzelne Bestände können sich kaum mehr erholen. Hinzu kommt der massive Beifang. Damit sind Meerestiere wie Delfine, Schildkröten oder Haie gemeint, die unbeabsichtigt in den Netzen landen und verenden. Obwohl die fatalen Konsequenzen des kommerziellen Fischfangs längst bekannt sind, fehlen noch immer wirksame Massnahmen zum Schutz der Meere. Die illegale Fischerei und die mangelnden Kontrollen verschärfen die Situation unaufhörlich. Die Leidtragenden sind nicht nur die Meerestiere, sondern das gesamte Ökosystem – und letztlich auch der Mensch.
Als Lösung für die Überfischungsproblematik wird oft die Aquakultur angepriesen. Damit ist die kontrollierte Zucht und Haltung von Fischen, Krebsen, Muscheln oder anderen Wasserorganismen in künstlichen Becken oder Netzkäfigen in natürlichen Gewässern gemeint. Doch auch diese Form der Nahrungsmittelproduktion ist für die Tiere und die Umwelt äusserst bedenklich und bedeutet im Grunde nichts anderes als Massentierhaltung unter Wasser. Die Tiere leben auf engstem Raum, was zu Stress und zur Übertragung von Krankheiten sowie Parasiten führt. Die Sterblichkeitsrate ist alarmierend hoch.
Ein Grossteil der in der Schweiz zum Verkauf angebotenen Fische und Meeresfrüchte stammt aus dem Ausland, häufig aus Ländern mit niedrigen Tierschutzstandards. So werden etwa Seelachs und -hecht mit zerstörerischen Schleppnetzen im Nordwestpazifik gefangen, während Hering und Kabeljau auf diese Weise im Nordostatlantik gefischt werden. Viele Crevettenprodukte kommen zudem aus Aquakulturen in Vietnam oder Ecuador, wo die Haltungsbedingungen oft mit erheblichem Tierleid einher gehen.
Auch Labels sind meist nicht so streng, wie man meinen könnte. Wichtige Kriterien zum Tierwohl werden nämlich häufig kaum berücksichtigt, während den Verbraucherinnen und Verbrauchern fälschlicherweise ein gutes Gewissen vermittelt wird.
Um dem Leiden der Fische und anderer Wasserbewohner ein Ende zu setzen, braucht es dringend ein Umdenken. Der einfachste Schritt liegt darin, den eigenen Konsum zu hinterfragen und zu reduzieren. Ebenso sind politische Massnahmen gefordert – strengere Tierschutzauflagen, bessere Importkontrollen und transparente Labels könnten viel bewirken. Der Welttag für das Ende der Fischerei und der Wassertierhaltung (WEF) soll uns daran erinnern, dass auch Fische, Krustentiere und Kopffüsser fühlende Lebewesen sind, die unseren Schutz verdienen. Er findet seit 2017 alljährlich am letzten Samstag im März statt. Seid dabei und helft mit, am 29. März 2025 gemeinsam auf diesen wichtigen Tag aufmerksam zu machen!