Eierknappheit in der Schweiz – was steckt dahinter?
Seit einiger Zeit gibt es immer wieder Engpässe bei bestimmten Eierkategorien. Mal fehlen in den Regalen der Detailhändler die Schweizer Bio-Eier, mal die Picknick-Eier im 4er-Pack oder die Eier aus Freilandhaltung. Einer der Hauptgründe dafür ist der weltweite Engpass in der Eierproduktion.
13.03.2025
In der Schweiz werden immer mehr Eier konsumiert - allein in den letzten zwei Jahren ist die Nachfrage um 10% gestiegen. Laut Statistik essen wir hierzulande jeden zweiten Tag ein Ei. Vor allem vor Ostern steigt der Konsum stark an. Um die steigende Nachfrage zu decken, werden Millionen von Hühnern in Hochleistungszuchten gehalten - mit massiven gesundheitlichen Folgen für die Tiere. In der industriellen Eierproduktion sind die Legehennen auch in den meisten Freiland- und Biobetrieben nach 12 bis 16 Monaten durch die auf Hochleistung gezüchtete Legetätigkeit ausgelaugt und krank. Auch das massenhafte Vergasen männlicher Bruderhähne ist nach wie vor gängige Praxis.
Die intensive Produktion ist zudem krisenanfällig, wie die aktuelle weltweite Vogelgrippe zeigt. Allein in den USA haben sich seit Mitte Januar mehr als 22 Millionen Nutztiere mit dem Virus infiziert und mussten getötet werden. Länder wie die USA greifen deshalb verstärkt auf europäische Importeier zurück, was die Knappheit hierzulande weiter verschärft.
Statt den steigenden Konsum zu hinterfragen oder ihn an die verfügbaren Ressourcen anzupassen, wird nach Möglichkeiten gesucht, die Eierproduktion weiter auszubauen. Auch Detailhändler wie Coop und Migros setzen auf Importe aus Deutschland, Italien oder Bulgarien. Aus unserer Sicht ist das keine Lösung. Wer wirklich nachhaltig handeln will, sollte den Eierkonsum reduzieren und pflanzliche Eiweissquellen ausprobieren. Ein tierfreundlicheres System braucht nicht mehr Hühner - sondern dringend weniger Eier.