Joyce Tischler und Kim Stallwood zu Besuch bei der TIR
Am 13. August 2024 waren Joyce Tischler, in Amerika auch bekannt als die Mutter des Tierschutzrechts, und Kim Stallwood, britischer Tierschützer sowie langjähriger Berater und Freund der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) bei uns zu Besuch. Während ihres Aufenthalts erzählten sie im Rahmen eines Get-together mit Interessierten von ihren wichtigsten Momenten aus ihrer langjährigen Tierschutzarbeit.
19.08.2024
Obwohl die TIR hauptsächlich in der Schweiz tätig ist, legt sie grossen Wert auf einen internationalen Austausch. Hierfür arbeitet sie regelmässig mit im Tierrecht aktiven Personen und Organisationen aus dem Ausland zusammen. Im August organisierte sie deshalb an ihrer Geschäftsstelle ein unkompliziertes Get-together mit Joyce Tischler und Kim Stallwood, die für drei Tage bei ihr zu Gast waren.
Joyce Tischler gilt in Amerika als Pionierin im Tierschutzrecht. Sie ist Professorin in Animal Law am Center for Animal Law Studies (CALS) der Lewis & Clark Law School in Portland und Mitbegründerin des Animal Legal Defense Fund (ALDF), der sich seit 1979 für den Schutz von Tieren durch das Rechtssystem einsetzt. Sie war ausserdem eine der ersten nordamerikanischen Anwältinnen, die systematisch Tierrechtsfälle vor Gericht brachte. In ihrem Vortrag sprach sie darüber, wie sie zum Tierschutz kam und gewährte Einblick in die Anfänge des ALDF. Diese heute renommierte und über die amerikanischen Grenzen hinaus aktive Institution begann als kleine Organisation und wurde nur dank des Engagements einer Handvoll zielorientiert und beharrlich arbeitender Juristinnen und Juristen zu dem, was sie heute ist. Abschliessend betonte Joyce die Bedeutung der Förderung des Nachwuchses im Tierschutzrecht.
Kim Stallwood ist ein britischer Autor, Aktivist und langjähriger Freund der TIR.
Er engagiert sich seit den 1970er Jahren intensiv für den Schutz und die Rechte von Tieren. Er hatte Führungspositionen in diversen grösseren internationalen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen inne und publiziert regelmässig tierrechtsrelevante Werke. Während seines Referats erzählte er den Anwesenden die Geschichte von Topsy – einer Elefantendame, die aus freier Wildbahn in Südostasien gefangen genommen und als Zirkuselefant in die Vereinigten Staaten überführt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts erlangte sie durch ihren Tod durch Stromschläge traurige Berühmtheit. Damit nicht nur der Tod, sondern auch das Leben von Topsy angemessen gewürdigt wird, verfasst Kim Stallwood derzeit ihre Biographie.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Besichtigung des Kim Stallwood Archivs. Diese einzigartige Sammlung historischer Dokumente, die die TIR von Kim Stallwood übernommen hat, kann während den Öffnungszeiten auf Voranmeldung besucht werden. Sie dient als Fundus für wissenschaftliche Arbeiten zur Entwicklung der Tierrechtsbewegung in Europa und Nordamerika.
Wir danken Joyce und Kim für den wertvollen Einblick in ihre Pionierleistungen. Es ist uns ein Anliegen, die Geschichte der Mensch-Tier-Beziehung in ihren verschiedenen Facetten zu erhalten und aus vergangenen Fehlern zu lernen, um den Umgang mit Tieren sicht- und spürbar positiv zu verändern.
Weitere Informationen:
Mehr zu Kim Stallwood:
Mehr zu Joyce Tischler:
Kim Stallwood zusammen mit Joyce Tischler, Vanessa Gerritsen und Gieri Bolliger

Joyce Tischler bei ihrem Referat

Kim Stallwood informiert die Besucherinnen und Besucher

Kim Stallwood informiert über sein Archiv in der TIR-Bibliothek
