Feuerwerksknallerei am 1. August versetzt Mensch und Tier in Angst und Panik
Der Nationalfeiertag soll ein freudiges Ereignis für alle sein. Doch für viele Menschen in der Schweiz ist er das genaue Gegenteil. Und nicht nur für sie: Zahlreiche Wild-, Haus- und sogenannte Nutztiere leiden unter den laut knallenden Feuerwerken rund um den 1. August. Um diese Belastung auf ein erträgliches Mass zu reduzieren, haben fast 140'000 Schweizerinnen und Schweizer die Volksinitiative "Für eine Einschränkung von Feuerwerk" unterschrieben, wodurch diese formell zustande gekommen ist. Zu den zahlreichen Unterstützenden dieser Initiative gehören unter anderem die Stiftung für das Tier im Recht (TIR), der Schweizer Tierschutz STS, die Fondation Franz Weber und die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN.
30.07.2024
Mit der Initiative sollen nebst dem willkürlichen Einsatz von Feuerwerk insbesondere laute Feuerwerkskörper rund um den Nationalfeiertag und Silvester für Privatleute eingeschränkt werden. Es geht daher vor allem darum, den Einsatz von Feuerwerken durch die Bewilligungspflicht zeitlich und örtlich schweizweit zu beschränken. Die akustische Belastung wird für Mensch, Tier und Umwelt daher auf ein Minimum reduziert. Feuerwerksbegeisterte können weiterhin die von Gemeinden organisierten Feuerwerke bestaunen oder die Feiertage mit Vulkanen und mit drehenden Feuerwerkskörpern wie Sonnen verbringen. Aber auch atemberaubende Lichtshows können Jung und Alt begeistern.
Bedauerlicherweise empfiehlt der Bundesrat die Initiative zur Ablehnung, ohne einen direkten Gegenentwurf oder indirekten Gegenvorschlag zu unterbreiten. Dies, obwohl er sich bewusst ist, dass lärmerzeugendes Feuerwerk empfindliche Menschen und Tiere stark belasten und negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Anders sieht es die Schweizer Bevölkerung: Eine repräsentative Umfrage von Watson zeigt, dass 76 Prozent der Schweizer Bevölkerung die Initiative unterstützt.
Ungenügend ist für die Initianten die Begründung für die Ablehnung, wonach die "Kantone und Gemeinden bereits die erforderlichen Rechtsgrundlagen haben, um Feuerwerke einzuschränken". Die Realität ist jedoch eine andere: Die mehrtägige Knallerei rund um den Jahreswechsel verdeutlichte erneut, dass es an einer klaren, einheitlichen Vorschrift fehlt. Auch nach den Europameisterschafts-Spielen liessen feiernde Fussballfans in vielen Schweizer Städten lärmerzeugendes Feuerwerk ab. Der bevorstehende Nationalfeiertag lässt aufgrund der letztjährigen Erfahrungen ebenfalls befürchten, dass mehrere Tage vor und nach dem 1. August geknallt werden wird. Dies führt zu Belastungen für Menschen, Tiere und die Umwelt, die unter den Auswirkungen leiden.