Am 19. September 2018 fand an der Åbo Akademi University in Turku (Finnland) die vierte internationale EGALS -Tierschutzrechtskonferenz mit Teilnehmern aus Europa – darunter Finnland, Dänemark, Frankreich, U.K., Deutschland und die Schweiz – und Gastrednern aus den USA statt. Ziel der Veranstaltung war es, den Begriff "Animal Law" und dessen Inhalt als zukunftsträchtiges und eigenständiges rechtswissenschaftliches Fachgebiet zu diskutieren.

Die Tierschutzjuristen zeigten die Vielfalt des Begriffs "Animal Law" auf, indem sie über ihre jeweiligen Projekte und Erfahrungen und die Ausrichtung ihrer Arbeit berichteten. Dabei zeigte sich, dass sich die Erwartungen an einen entsprechenden Universitätskurs je nach Zielgruppe stark unterscheiden können. Während beispielsweise LL.M. Sacha Lucassen von der Universität in Aarhus (Dänemark) die Interdisziplinarität und die kulturellen Unterschiede zwischen den an Animal Law interessierten Studierenden beleuchtete, sprach Dr. Joe Wills von der University of Leicester (U.K.) die Perspektive der Grundrechtseinschränkungen an, die sich etwa durch Tierschutzbestimmungen ergeben.

Die stellvertretende TIR-Geschäftsleiterin lic. iur. Vanessa Gerritsen stellte in ihrem Vortrag "Animal Law in the public, academic and political environment" die verschiedenen Handlungsfelder der TIR vor. Sie zeigte auf, dass ein Engagement sowohl im akademischen als auch politischen und gesellschaftlichen Umfeld durch rechtswissenschaftliche und praktische Arbeit Einfluss auf die Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung hat. In diesem Sinne plädierte sie dafür, in einem künftig zu schaffenden Universitätsfach "Animal Law" eine breite Definition zu wählen, die sämtliche Aspekte des Zusammenlebens von Mensch und Tier in der Gesellschaft anspricht.

Als weitere TIR-Mitarbeitende nahmen lic. iur. Katerina Stoykova und Beat Leutwiler an der Konferenz teil. Für die TIR ist es von grosser Bedeutung, das gesamte Team in die Aktivitäten der TIR miteinzubeziehen und den Austausch mit anderen Tierschutzjuristen zu ermöglichen, um die eigene Arbeit mit Elan weiter vorantreiben zu können.

Wir danken den Organisatoren, Dr. Soc. Sc. Birgitta Wahlberg und ihrer Assistentin Minka Lindroos, für die perfekte Durchführung der Veranstaltung inklusive überraschender Spezialaufführung eines Teils des finnisch-schwedischen Chores Florakören. Wir freuen uns bereits heute auf die nächste EGALS-Konferenz, die 2019 voraussichtlich in Dänemark stattfinden wird.