Vogelgrippe – Gefahr auch für Katzen?
Die Vogelgrippe rückt näher und mancher Katzenhalter wird sich auch Sorgen darüber machen, ob die Krankheit auch auf seine Vierbeiner übergreifen kann.
22.02.2006
Diese Befürchtungen sind aber weit gehend unbegründet. Gefährdet sind zurzeit vor allem Wasservögel und Aasfresser wie Bussarde oder Möwen, die infizierte tote Wasservögel fressen. Diese Vögel versammeln sich zahlreich an bestimmten Orten wie Seen und Inseln und stehen dabei in sehr engem Kontakt zueinander. Bei solch grossen Ansammlungen ist die Wahrscheinlichkeit einer gegenseitigen Ansteckung am grössten. Viel geringer ist das Ansteckungsrisiko bei Vogelarten, die andere Lebensräume bewohnen. Bei Singvögeln (wie beispielsweise dem Sperling) ist der Virus nicht verbreitet. Dasselbe gilt für Tauben.
Bisher wurden in Mitteleuropa weder ein Mensch noch eine Katze durch den Kontakt zu einem Wildvogel angesteckt. Zudem ist in der Schweiz noch kein Vogel am Vogelgrippe-Virus H5N1 erkrankt. Selbst wenn einzelne Vögel von der Vogelgrippe betroffen wären, würden sich Katzen und andere Heimtiere kaum mit dem Virus anstecken. Katzen fressen kein Aas, bereits tote Vögel werden meistens gar nicht beachtet.
Katzen, die Vögel fangen, tun dies, um ihre Jagdart zu trainieren und zu
verbessern, nicht um ihren Hunger zu stillen. Vorsichtshalber kann man
durch das Umbinden eines Glöckleins jedoch verhindern, dass Katzen
erfolgreich Vögel jagen. Auf jeden Fall sollte man Katzen aber nicht
einsperren, weil dies nur zu schweren Verhaltensstörungen der Tiere
führen würde.
Telefonnummer für Rückfragen
Antoine F. Goetschel oder Gieri Bolliger, Stiftung für das Tier im Recht, Tel: 043 443 06 43