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Literatur-Detail

Titel: Die verborgene Seele der Kühe - Das geheime Leben von Rindern, Hühnern, Schweinen und anderen Hoftieren
Autor: Masson Jeffrey M.
Enthalten in:
Kategorie: Nutztiere
- Allgemeines
ISBN: 978-3453604612
Herausgabeort: München
Jahr: 2018
Auflage: 3
Seiten: 384
Signatur: Mas - Nutztiere: Allgemeines
Inhalt: In den Ställen und auf den Weiden findet man die erstaunlichsten Dinge: Kühe, die in Schwermut verfallen, wenn man ihnen die Kälbchen wegnimmt, selbstbewusste Schweine, die Musik lieben, mutige Ziegen und lachende Hühner mit einem unverbesserlichem Sinn für Humor. Der renommierte Tierverhaltensforscher und Bestsellerautor Jeffrey Masson präsentiert bewegende Geschichten rund um das komplexe Seelenleben unserer Hof- und Nutztiere, die so viel feinfühliger, klüger und empfindsamer sind, als wir gemeinhin glauben. Ein bewegender Einblick in eine verborgene Welt und zugleich ein leidenschaftlicher Appell für mehr Respekt vor den Hoftieren.
Rezension: Die Erstausgabe dieses Buches erschien 2003 in den USA, 2006 in Deutschland. Die hier besprochene Ausgabe ist inhaltlich – bis auf das „Vorwort zur deutschen Taschenbuchneuausgabe“ – unverändert.
Dieses Vorwort gibt kurz wieder, was sich in den letzten 15 Jahren zum Wohl der Tiere verändert hat – oder auch nicht. Sicher, dank vieler Naturbücher über die Seele, das geheime Leben und die Intelligenz vieler Tierarten, werden Tiere heute nicht mehr als Maschinen angesehen, sondern als liebende, fühlende Wesen. Vegetarische und vegane Ernährung liegen besonders bei den Großstädtern im Trend. All dies ist bedeutet aber nicht, dass es den Nutztieren heute besser geht. Auch wenn sich das Bewusstsein verändert hat und die Technik es uns erlauben wird, in ein paar Jahren unser Fleisch in der Petrischale zu züchten, haben wir noch einen langen Weg vor uns. Betrachten wir den immer größer werdenden Hunger nach billigem Fleisch und die entsprechende Massentierhaltung, muss man sich weiterhin fragen, ob ein Plädoyer für Veganismus ausreicht, um etwas für die Seele der Kühe zu tun.
Jeffrey Masson ist ein Schriftsteller, der in jedem seiner Bücher mit feinem Intellekt und mitfühlendem Herz über tierische Emotionen schreibt. In „Die verborgene Seele der Kühe“ nimmt er uns mit auf Bauernhöfe und Farmen in der ganzen Welt zu den Nutztieren, die leider meist nur als Fleischlieferanten gesehen werden statt als Mitgeschöpfe. Er webt einen wunderbaren Teppich aus obskuren und faszinierenden Fakten, fesselnden Erzählungen, wenig bekannten historischen Details, Expertenmeinungen und persönlichen Überlegungen. Dabei geht er weit über die übliche, stets gleiche Rhetorik mancher Tierrechtsliteratur hinaus.
In jedem Kapitel deckt er eine andere Art von Nutztieren ab: Schweine, Hühner, Schafe, Ziegen, Kühe und Enten. Er berichtet über das Gefühlsleben dieser Tiere, ihre Gedanken, Gefühle, Empfindungen, ihre Freude, Trauer und ihre Angst. Er öffnet unseren Geist und unsere Herzen für die gedankenlose Ausbeutung und das tragische Leid der Tiere, die wir bewirtschaften. Masson schlägt vor, dass Nutztiere den Rest ihres Lebens in einer Umgebung leben dürfen, die so weit wie möglich ihren natürlichen Gegebenheiten entspricht. Wirtschaftlich realistisch ist dies leider nicht.
Seine Forschung ist großartig. Jeder Leser wird etwas Neues entdecken. Oder wussten Sie, dass Schweine leichter zu halten sind als Hunde? Dass Hühner immer genau wissen, wie spät es ist? Dass Ziegen lustig und erfinderisch sind und bedingungslos lieben? Aber auch dass Banden von Erpeln weibliche Enten vergewaltigen?
Verständlicherweise möchte der Autor als Veganer seine Leser von einer fleischlosen Lebensweise überzeugen. Das gelingt ihm auch. Wer möchte schon ein bezauberndes Schwein essen, das den Mond ansingt? Allerdings ist sein missionarischer Eifer manchmal etwas zu viel. Für den Rest von uns reicht es, wenn wir uns Gedanken über unsere Nahrung machen, bewusste Entscheidungen treffen und den Tieren, die uns ernähren und kleiden, den verdienten Respekt zollen.
Im Schlusskapitel „Man verspeist nicht seine Freunde“ stellt Masson noch einmal seine Ansicht klar: „Vielleicht fragen Sie sich: Was hat denn das mit mir zu tun? Wenn Sie diese Tiere essen, wenn Sie ihre Häute als Schuhe oder Gürtel tragen, geht Sie auch ihr Leben etwas an. […] Unser aller Leben ist mit dem der Tiere auf dem Bauernhof unauflöslich verknüpft, selbst wenn wir es vorzögen, dass dem nicht so wäre.“ (S. 326)
Am Ende des Buches (S. 343 f) gibt der Autor Tipps, was jeder Einzelne tun kann, um das Los der Nutztiere zu verbessern. Vieles davon ist nicht mehr aktuell. Keine Quelle ist jünger als 2004.
In der Realität scheitert dieses Buch an einer Zeitlücke von 15 Jahren. Ich hätte mir eine Neuauflage gewünscht mit aktuellen Fakten. Denn wir schulden es den Nutztieren heute mehr denn je, ihre Geschichten zu erzählen.
Ein rundum lesenswertes Buch und ein Muss für jeden Tierfreund. Für die Nichtaktualität ziehe ich einen Stern ab.
Von E. H. Radinger, Wolf Magazin, am 1. März 2018

Als ich das Buch entdeckte sprach mich das Cover und der darunter stehende Titel gleich an. Gut, nun habe ich einen Großteil meiner Kindheit auf einem Bauernhof verbracht, wollte ursprünglich Agrarwissenschaften studieren, da fällt einem solch ein Buch natürlich auf aber auch im Zuge eines doch immer bewussterem Lebens und der Auseinandersetzung mit artgerechter Haltung, Fleischkonsum etc. ist dieses Thema momentan omnipräsent.
Als ich das Buch nun zuhause liegen hatte, und eigentlich auf der Suche nach etwas ganz anderem im Internet war, entdeckte ich plötzlich unglaublich viele Rezensionen zu diesem Buch. Viele habe ich gelesen noch bevor ich das Buch selbst gelesen hatte. Kritiken von vernichtend bis sehr lobend, es war alles dabei. Die Tendenz zu "nicht so gut wie erwartet" war jedoch sehr groß.
Nun musste ich mir selbst ein Bild machen. Kann ein Buch, mit diesem Thema wirklich "nicht so gut sein"? Es ist sicherlich immer eine Frage der eigenen Sichtweise, der eigenen Position, der eigenen Erwartung zu diesem Thema die über die Reaktionen entscheidet.
Nimmt man diese Emotionen einmal heraus und betrachtet es nüchtern, soweit das überhaupt geht bei einem so hoch emotionalen Thema, dann ist es, so finde ich ein Buch, das man gelesen haben sollte. Es gibt Bücher deren Inhalt anregt über etwas nach zu denken oder einmal über seien eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, und grade das gelingt mit diesem Buch wunderbar. Man muss sich zweifelsohne auf den Autor und seine Botschaft einlassen, zuweilen ist es auch etwas langatmig aber nie uninteressant. Ich lese auch Bücher von Politikern, deren Partei ich nicht nahe stehe. Einfach aus dem Grund meinen eigenen Horizont zu erweitern. Genauso ist es bei diesem Buch, das wenn gleich es aus anderem Antrieb zu mir gekommen ist, für mich zu einem Buch geworden ist wo ich am Ende sagen kann, gut das ich es einmal gelesen habe.
Vieles von dem was Masson schreibt war mir schon bewusst, einiges erstaunlich und bereichernd, anders zu ideologisch.
Jeffrey m. Masson schreibt aus der Warte des Tierverhaltensforscher, schlüpft dabei in eine Position in der er quasi aus der Sicht der Tiere versucht unser Verständnis anzusprechen, unser Interesse zu wecken. All die Leser, so wie ich, die der Thematik nahe stehen werden ihn verstehen. Wer ganz anderer Meinung, von vorn herein ist, der wird Schwierigkeiten haben. Aber all diejenigen, die bislang recht unbeteiligt, ohne konkrete Position dieses Buch lesen, für die dürfte es auch eine Bereicherung sein.
Masson schafft es uns das Seelenleben der Haus- und Hoftiere näher zu bringen. Wer Geschichten in Form von kleinen Anekdoten erwartet wird enttäuscht werden, wer verborgenes erklärt bekommen möchte ist hier genau richtig.
Auf dem Cover können wir lesen:"...... ein leidenschaftlicher Appell für mehr Respekt vor den Hoftieren", und genau das ist es was dieses Buch ausmacht.
Peter Wohlleben, dessen Bücher ich hier auch schon des Öfteren vorgestellt habe kommt ebenfalls auf der Coverrückseite zu Wort. er schreibt:" ....... regt zum Nachdenken und Mitfühlen an. Ein unglaublich inspirierendes Buch!"
Bedenken sollte man, das Masson im großen und ganzen die Hoftiere der modernen und konventionellen Tierhaltung zu Worte kommen lässt. In den letzten Jahren tut sich grade auch im positiven Sinne viel bei den Landwirten. Vielen ist durchaus bewusst, das durch artgerechtere Haltung angefangen von der Mutterkuhhaltung bis zum freilaufendem Schwein es viele Möglichkeiten gibt mit Tieren zu leben.
Das am Ende häufig die Fleischvermarktung steht ist für den einen unnötig für den anderen der Lauf der Dinge.
Gleich ob man Fleischesser oder nicht ist, Jeffrey.M. Massons Buch ist, wie ich finde eine Bereicherung und veranlasst zum Nachdenken.
Von Kinderbuchkiste am 3. März 2018

Schlagworte: Nutztiere Seelenleben Hoftiere Schweine Kühe Hühner Rinder Wissenschaft Ethologie Gefühlsleben Verhalten
Sprache: Deutsch / German
Medium: Buch
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
Status: Verfügbar