Stiftung für das Tier im Recht

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Criminal Case Detail

Internal case number: TG19/013
Form of decision: Strafbefehl Canton: Thurgau
Decision-making authority: Staatsanwaltschaft Kreuzlingen Date: Dec. 5, 2019
Public procedure number: SUV_K.2019.1405
Stages of appeal:
Elements of the offense: Missachtung der Ein- und Ausfuhrbestimmungen gemäss Art. 14 TSchG
Vorschriftswidriger gewerbsmässiger Handel
TIR-Fallgruppe: Allgemeines
- vorschriftswidriger gewerbsmässiger Handel
Heimtiere
- Hunde: widerrechtliche Ein-, Durch- und Ausfuhr (Art. 14 TSchG)
Penal provision AWA: 27 Abs. 2
28 Abs. 1 lit. h
Penal provision AWA (old):
Misdemeanor/Offense:
Misdemeanor
Offense
Pure animal protection offense: Nein
Animal species: Säugetiere
- Hund
Sphere of life: Heimtiere
Facts of the case: Die Beschuldigte übernimmt in Deutschland einen Hund von einer ihr bekannten Züchterin aus Ungarn und führt diesen in die Schweiz ein. Am Tag nach der Einfuhr verkauft sie ihn gleich weiter, obwohl sie über keine Handelsbewilligung verfügt.
Intention/Negligence
Intention
Recklessness (dolus eventualis)
Negligence
Infringed provision: Animal Welfare Act (AWA): Animal Welfare Ordinance (AWO):
Art. 13 Abs. 1
Art. 14 Abs. 1
Art. 25 Abs. 1
Art. 103
Art. 2 Abs. 3 lit. a
Animal Welfare Act (AWA) old Animal Welfare Ordinance (AWO) old
Guidelines
Other enactments
Tierseuchengesetz (TSG, SR 916.40)
Tierseuchenverordnung (TSV, SR 916.401)
Verordnung über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Heimtieren (EDAV-Ht, SR 916.443.14)
Punishment: Busse

Fr. 800

Bei Nichtbezahlen der Busse tritt die Ersatzfreiheitsstrafe von 8 Tagen in Kraft.
Measures:
Das Tier wurde aufgrund mangelndem Tollwut-Impfschutz euthanasiert.
Basic terms of animal welfare law:
Offender:
Justifications:
Reasons for exclusion of responsibility:
Sentencing:
Specifics of the case: weitere Delikte
Durch ihr Verhalten verstösst die Beschuldigte zudem gegen die Tierseuchengesetzgebung (fehlender Tollwutschutz, nicht korrekte Registrierung) sowie die Verordnung über die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Heimtieren, was sich ebenfalls auf die auszusprechende Strafe auswirkt.
Commentary: Vorliegend stützt sich die Staatsanwaltschaft bezüglich der Einfuhr unter anderem auf Art. 27 Abs. 2 TSchG, obwohl es sich nicht um einen Fall handelt, bei dem ein Hund entgegen einem aus Tierschutzgründen ausgesprochenen Ein-, Durch- und Ausfuhrverbot gemäss Art. 14 TSchG importiert wird. Nach Ansicht der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) wird vielmehr gegen die Bewilligungspflicht nach Art. 13 Abs. 1 i.V.m. Art. 28 Abs. 1 lit. h TSchG verstossen, wonach das gewerbsmässige Handeln mit Tieren einer Bewilligung bedarf.