TIR erfreut über Bienenprofessur an der Universität Bern
Zu Jahresbeginn hin wurde an der Universität Bern eine Professur für Bienengesundheit eingerichtet. Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) begrüsst diesen Schritt und hofft, dass auch tierschutzwidrige Praktiken in der Zucht und im Umgang mit Bienen zur Sprache kommen werden.
14.01.2013
Inhaber des neuen Lehrstuhls ist der Biologe Prof. Peter Neumann. Er widmet sich der Erforschung des rätselhaften Bienensterbens, das nicht nur Imker seit geraumer Zeit beunruhigt. Bienen bestäuben Pflanzen und sorgen somit für Artenvielfalt. Der Anbau von Gemüse und Obst wäre ohne diese Dienstleistung in der heutigen Form nicht denkbar.
Ebenso wie andere Tiernutzungsbereiche hat auch die Imkerei zahlreiche Praktiken entwickelt, die den Bienen als Art und als Individuen zu schaffen machen. Die einseitige Zucht auf hohe Leistung etwa beeinträchtigt die Widerstandsfähigkeit der Tiere. Das Handling der Bienenvölker erfolgt oftmals ohne Rücksicht auf Einzeltiere. Gravierende Eingriffe wie das Stutzen der Flügel von Königinnen, um deren Wegfliegen zu verhindern, aber auch die Bekämpfung von Krankheiten mit schädlichen Chemikalien sind in der modernen Imkerei weit verbreitet.
Als wirbellose Tiere werden Bienen nicht von der Tierschutzgesetzgebung erfasst und erfahren daher keinen individuellen Schutz. Eine rechtlich geschützte Würde kommt aber auch ihnen zu und muss folglich im Umgang mit ihnen beachtet werden. Dies bedeutet, dass Bienen nicht als blosse Instrumente für menschliche Zwecke behandelt werden dürfen.
Die TIR setzt sich seit Jahren dafür ein, dass auch wirbellose Tiere
Schutz vor schädigenden menschlichen Verhaltensweisen erfahren. Überdies
arbeitet sie kontinuierlich daran, die verfassungsrechtlich verankerte
Würde der Kreatur weiter zu konkretisieren und noch besser nutzbar zu
machen.
Von der neu eingerichteten Professur an der Universität
Bern erhofft sich die TIR eine frische Sicht auf die faszinierenden
Tiere, die nicht nur den Nutzenaspekt der Bienen, sondern auch das Tier
an sich erfasst. Herrn Prof. Neumann wünscht die TIR viel Erfolg bei
seiner verantwortungsvollen Arbeit.